Ein Klanherr kam zum Herren des Nachbarklans und ließ sich nach den gebührenden Begrüßungszeremonien nicht lange bitten, sein Anliegen vorzutragen. „Unsere Frauen werden ungehorsam“, sagte er, „und die üblichen Mittel verschlagen einfach nicht mehr. Wir werden einen neuen Krieg führen müssen.“ Und betrübt rechneten die beiden durch, wie viele junge Männerleben das nun wieder kosten würde.
Tatsächlich wäre das wohl die klassische Methode. Denn eine Ordnung, in der dem Mann erlaubt ist, was der Frau verboten ist, kann sich nur so lange halten, wie der Mann in den Krieg zieht und die Frau auf ihn wartet, fürs „Menschliche“ und die Stabilität der Beziehungen zuständig ist und mit den um die regelmäßig dezimierten Männer konkurrierenden Frauen ein paar aussichtslose interne Kämpfe führt. Wer Frieden will, muss darum zuerst die Frauen seines eigenen Klans entweder absolut barbarisch zum Gehorsam zwingen – oder so gleichstellen, dass er auch selbst auf andere als kriegerische Gedanken kommt.